ADFC Pressemitteilung 22.21

PRESSEMITTEILUNG

Düsseldorf, 16.07.2021

Nr. 22/2021

„Herr Laschet, wir nehmen Sie beim Klimaschutz beim Wort!“

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in NRW hat  Ministerpräsidenten Armin Laschet und Verkehrsminister Hendrik Wüst aufgefordert, ihren  Handlungsspielraum zu nutzen und bei der bislang klimaschädlichen Verkehrspolitik umzusteuern.

Hintergrund sind Aussagen des NRW-Ministerpräsidenten u.a. in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“, wo Armin Laschet sagte: „Wir müssen mehr für den Klimaschutz tun. (…) Auch beim Verkehr!“

Der ADFC-NRW-Vorsitzende Axel Fell sagte: „Genau das hat die Landesregierung jetzt bei der Gestaltung des ersten Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes in einem Flächenland in der Hand. Beenden Sie die bislang autozentrierte Verkehrspolitik, die das Klima schädigt, die Luft in den Städten verpestet und Menschen durch Lärm krank macht. Wir fordern Sie daher auf, Herr Laschet, steuern Sie um! Wir nehmen Sie beim Klimaschutz beim Wort!“

Annette Quaedvlieg, die stellvertretende Landesvorsitzende des ADFC NRW verwies auf Paris, deren Bürgermeisterin Anne Hidalgo begonnen hat, den bislang für das Auto reservierten öffentlichen Raum neu zu verteilen und den Verkehr nachhaltig zu gestalten: „Das ist auch in NRW möglich. Doch dazu braucht es politischen Willen und ein Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz, das den Umweltverbund stärkt. Aber der Entwurf den die Landesregierung vorgelegt hat, ist zu unverbindlich und zu zaghaft. Und wir haben keine Zeit mehr. So wird es jedenfalls nicht möglich sein, den dringend erforderlichen Klimaschutz auf dem Verkehrssektor zu beschleunigen und den Radverkehrsanteil am Gesamtverkehrsaufkommen, wie von der Politik versprochen, in den nächsten Jahren von aktuell landesweit rund 10 Prozent auf mindestens 25 Prozent zu steigern.“

Bundesweite Fahrraddemo mit Start in NRW soll Druck erhöhen

Daher unterstützt der ADFC NRW die Fahrraddemo „Tour de Verkehrswende“, die im August in NRW startet und bis zum Bundesverkehrsministerium nach Berlin führt. Zusammen mit Changing Cities, dem Bündnis der Radentscheide, und Fahrradinitiativen, demonstriert der größte Landesverband des Fahrrad-Clubs für eine klimafreundliche Verkehrspolitik und die gerechte Umverteilung des Straßenraums in Nordrhein-Westfalen.

Die Radtour startet am 21. August in Essen und führt über Marl, Haltern, Dülmen, Münster und  Bielefeld und verlässt über Hameln Nordrhein-Westfalen Richtung Berlin. Die Fahrraddemo ist Teil der Kampagne „Ohne Kerosin nach Berlin.“

Changing Cities und der ADFC NRW sind davon überzeugt, dass die Zukunft dem Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr gehört und dass sich auch in Deutschland mit einer konsequenten und vorrangigen Förderung des Radverkehrs Wahlen gewinnen lassen.

Allein die elf Radentscheide in Nordrhein-Westfalen seinen ein Beleg dafür, dass immer mehr Menschen in NRW mit der aktuellen Verkehrspolitik nicht mehr zufrieden seien.

Die vier Forderungen der #TourDeVerkehrswende an die nächste Bundesregierung:

  1. Vorrang des Umweltverbunds: grundlegende Flächenumverteilung mit Ausbau des ÖPNV und des bundesweiten Fuß- und Radverkehrsnetzes
  2. Klare, konsequente und sofortige Maßnahmen zur deutlichen Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Ziel: Halbierung der Anzahl der Kfz bis 2030. 
  3. Sofortiger und konsequenter Abbau der finanziellen und gesetzlichen Privilegien für den MIV
  4. Moratorium für den Bundesverkehrswegeplan

Hinweise an Redaktionen: Unsere Pressemitteilung sowie Themenfotos finden Sie in unserem Pressebereich unter www.adfc-nrw.de/presse

Über den ADFC NRW
Der ADFC NRW e.V. ist mit mehr als 50.000 Mitgliedern der größte Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. In rund 40 Kreisverbänden und 100 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren gemeinsam Touren und beraten in allen Fragen rund um das Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die die Potentiale des Fahrrads ausschöpft. Dabei steht die Entwicklung einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubsradfahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und guten Serviceeinrichtungen.

Diese Pressemitteilung und Fotos zur honorarfreien Verwendung finden Sie auch unter https://nrw.adfc.de/presse

Kontakt
Ludger Vortmann
Pressesprecher
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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club NRW e.V. (ADFC NRW)
Landesverband NRW
Karlstr. 88, 40210 Düsseldorf
Tel. 0211-6870813
Mobil 0151-67534402

Mail: presse@adfc-nrw.de
Internet: www.adfc-nrw.de

 

 

 

 

 

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