ADFC Fahrradklimatest: Düren nur ausreichend

Seit heute liegen die Ergebnisse des ADFC Fahrradklimatest vor, in Düren haben 94 Menschen die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt bewertet. In der Gesamtwertung kam Düren wieder nur auf die Note 4,1 und hat sich damit gegenüber der Befragung zu 2012 nicht verbessert. Düren liegt damit auf Rang 83 von 100 vergleichbaren deutschen Städten. Mithilfe von 27 Fragen in fünf Kategorien konnten Bürgerinnen und Bürger im Herbst 2014 ihre Heimatstädte bewerten. Die Teilnehmer bewerteten mit Noten von 1 bis 6 beispielsweise, ob Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob die Stadt in letzter Zeit viel für den Radverkehr getan hat, ob es häufig Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern gibt und ob man sich als Radfahrer sicher fühlt. Nur 16 Prozent der Teilnehmerinnen sind ADFC-Mitglieder, die Umfrage zeigt also ein Stimmungsbild aller Radfahrenden in Deutschland. Für Düren gab es positivere Noten für 

  • Erreichbarkeit Stadtzentrum (2,5),
  • zügiges Radfahren (2,9)
  • Wegweisung für Radfahrer (3,2)

Mangelhafte Noten gab es u.a. für

  • Winterdienst auf Radwegen (4,6)
  • Radwegbreite (4,6)
  • Führung an Baustellen (4,9)
  • Falschparkerkontrolle auf Radwegen (5,2)

im Detail kann man sich die Ergebnisse für Düren in einem herunterladbaren PDF anschauen. Die Gesamtergebnisse der einzelnen Städte sieht man sehr schön auf der interaktiven Karte. Im Fazit bleibt für Düren noch viel zu tun, die derzeitige Umsetzung der Aufhebung der Radwegebnutzungspflicht hat noch keine Verbesserung in der Beurteilung  der Fahrradfreundlichkeit der Stadt erbracht. Vorhandene Radwege sollten, wo diese Sinn machen, saniert werden – nicht nur der Asphalt der parallel laufenden Straßen. In der Stadt könnte ein generelles Tempo 30 eingeführt werden, an stark befahrenen Straßen würden Schutzstreifen helfen. Ampelschaltungen sollten fahrradfreundlicher getaktet werden. Falschparker und Baustellensicherungen müssen besser kontrolliert werden… Fahrradklimatest

Ergebnisse für Düren im Detail

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3 Gedanken zu „ADFC Fahrradklimatest: Düren nur ausreichend

  1. Über einen Blogartikel auf Zeit.de bin ich auf diesen Report gestoßen. Erfreulicherweise hat Jens auch etwas dazu geschrieben. Zeitquelle: http://blog.zeit.de/fahrrad/2015/02/19/radfahrer-radwege-adfc/

    Die Detailergebnisse sind für Düren schlechter als ich angenommen hatte. Was ich sehr auffallend finde, ist folgendes: In die Kategorie Dürens (50.000-100.000 Einwohner) sind die „besten“ Städte jeweils ganz nahe an der niederländischen Grenze: Bocholt und Nordhorn. Bocholt schneidet sogar besser ab als Münster. Fazit: nur die absolute Nachbarschaft zu niederländischen Kommunen scheint es zu ermöglichen, dass die Radinfrastruktur davon profitiert.

    Hinweis: Link zur Interaktiven Karte ist falsch (oder geändert): http://www.adfc.de/fahrradklima-test/adfc-fahrradklima-test-karte
    Die Karte ist sehr schön!

  2. ADFC-Chef Ulrich Syberg mahnte: „Fahrradfreundlichkeit hebt das Image einer Stadt und macht sie attraktiv als Wirtschaftsstandort für Neubürger und Touristen.“ Eine gute Fahrradinfrastruktur schaffe Anreize, auch mal mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Das entlaste die Stadt von Lärm und verstopften Straßen. Syberg: „Investitionen in den Radverkehr sind Investitionen in die Zukunftsfestigkeit einer Stadt.“

    siehe auch Bericht in der TAZ: http://www.taz.de/ADFC-Umfrage-unter-Radlern/!155041/

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